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Das Virus und die Tests

Die Urlaubsbranche bereitet sich auf den Sommer-Boom vor, dem Virus zum Trotze. Warum nicht, gibt ja genügend Testmöglichkeiten, etwa ein Corona Spucktest. Die Deutschen wollen raus, in den Urlaub – wogegen nichts einzuwenden ist. Es ist ja im Grunde auch egal, wo Menschen behaupten, dass die Maßnahmen nichts brächten und man lernen müsse, mit dem Virus zu leben. Ob ich das in meiner Mansardenwohnung in Frankfurt am Main tue oder beim Wellnessurlaub im Spa. Wichtig ist nur, dass ich mich schütze.

Freedom-Day und Basisschutz

Dieser Tage steht der sogenannte Freedom-Day an, an dem alle Maßnahmen enden sollen. Gut, so ganz trifft das nicht zu. Erstens wurde das Infektionsschutzgesetz geändert, sodass es einen „Basisschutz“ gibt, zweitens, so eine Verschärfung der Infektionslage in Bundesländern oder Landkreisen ansteht, besteht die Möglichkeit, per Landtagsbeschluss 2G oder 3G zu ermöglichen, respektive die Maske wieder vorzuschreiben. Der Basisschutz beinhaltet ebenfalls die Möglichkeit einer Maskenpflicht, wie auch die Option an Schulen/Kitas, sowie in Krankenhäusern, Asylbewerberunterkünften, dem Strafvollzug und im Pflegebereich Tests vorzuschreiben.

 

Wie funktionieren die unterschiedlichen Schnelltests?

A) Antigen-Schnelltest

Im Grunde ähnelt der Versuchsaufbau einem Scharlachtest. Es wird per Wattestäbchen ein Abstrich entnommen und dieser dann in Probenröhrchen mit einer sogenannten Pufferlösung gegeben. Dann kann das Wattestäbchen in den mitgelieferten Müllbeutel verbracht werden, denn das für uns Interessante passiert nun in der Pufferlösung. Das Probenröhrchen kurz durchschwenken, dann mithilfe der Tropfvorrichtung, die auf das Röhrchen geschraubt wird, in die mitgelieferte Testkassette einfüllen.

Nach 15 Minuten kann man sehen, ob man positiv oder negativ ist.

b) Spucktests

Hier existiert ein ähnliches Grundprinzip, nur die Art und Weise, wie die Probe in die Testkassette kommt, ändert sich.

Beim Spucktest wird auf das Wattestäbchen verzichtet. Dennoch gibt es Probenröhrchen, Pufferlösung und Testkassette.

Wie funktioniert es?

Da man 10 Minuten vor dem Test nichts essen, trinken, keine Medikamente nehmen oder rauchen sollte, empfiehlt es sich, den Test direkt nach dem Aufstehen durchzuführen.

Der Mund wird mit Wasser ausgespült und dann Speichelmaterial aus dem hinteren Rachenbereich nach vorne geholt – dies erledigt man durch Husten. Den Speichel an der Zungenspitze sammeln und ihn dann in das Probenaufnahmeröhrchen spucken. Je nach Hersteller ist die Pufferlösung vorher oder nach dem Spucken einzufüllen, dann verschließt man das Röhrchen, schüttelt oder schwenkt es ordentlich durch, hernach man wieder die Tropfvorrichtung auf dem Probenröhrchen befestigt und die Probe dann in die Testkassette gibt.

c) Gurgeltests:

Es wird mit einer speziellen, ungiftigen Flüssigkeit für eine bestimmte Zeit gegurgelt. Anschließend wird das Rachenspülwasser in ein Röhrchen gespuckt. Der Rest ist wie beim PCR-Test.

 

Was sind falsch-positive und falsch-negative Ergebnisse bei COVID-19 Tests?

Nun hat jede Testart ihre Momente, in denen sie „failt“, wie man es heute neudeutsch nennt, also in denen sie versagt. Der „Fail“ der Covid-19-Tests ist, dass sie auch falsch-positiv oder falsch-negativ ausfallen können.

Was dies bedeutet?

Ganz einfach.

  • Wenn der Test anzeigt, dass man positiv ist, obwohl man es nicht ist, ist man falsch-positiv.
  • Wenn der Test anzeigt, dass man das Virus nicht hat, obwohl man es hat, ist man falsch-negativ.

Dies kann an unterschiedlichen Faktoren liegen.

Beispielsweise können beim PCR-Test die Probeentnahme oder der Labortransport unsachgemäß erfolgen, was zum falsch-negativen Ergebnis führen kann. Gleichermaßen ist das Ergebnis falsch-negativ, wenn der PCR-Test zu früh, also dann erfolgte, wenn noch nicht genügend Viren vorhanden waren. Und falsch-positive Tests? Die sind grundsätzlich möglich, aber eher unwahrscheinlich.

 

Fazit

Die Sache ist leider noch nicht vorbei und wir werden uns weiter mit Tests und Teststrategien auseinandersetzen müssen.

Allerdings möchte ich noch ein kleines Schlaglicht auf ein anderes Problem werfen. Laut Zeit wurde die Gleichberechtigung quasi „zurückgedreht“, das heißt, die Frauen verlieren de facto mehr als die Männer, mehr Arbeitszeit, mehr Eigenständigkeit, wurden wieder in die Rolle der „Mutter“ zurückgedrängt, obwohl es durchaus möglich gewesen wäre, zu sagen „So, keine Sorge, I got this, ich kümmere mich um die Kinder, und Du gehst arbeiten und machst Dein Ding.“ – oder man hätte sich auf paritätische Care-Arbeit geeinigt. 50:50. Und das wäre etwas, worüber man sich jetzt wieder Gedanken machen könnte – übrigens, gerne auch beim familiären Wellnessurlaub.