Erholen in den Fjorden Norwegens
Es gibt nicht wenige Urlauber, die der Meinung sind, eine Schiffsreise zu den Fjorden Norwegens gehöre zu den schönsten und erholsamsten Erlebnissen überhaupt. Das kommt nicht von ungefähr. Erfreuen sich Kreuzfahrten in Kombination mit Wellness ohnehin einer immer größer werdenden Beliebtheit, kommt hier noch eine unvergleichlich schöne Landschaft hinzu. Schon die Geschichte der Fjorde ist abenteuerlich. Lange Zeit waren große Gebiete der Erde von Eismassen durchzogen, dadurch entstanden tiefe Täler. Als sich das Eis zurückzog, stieg der Meeresspiegel an und Wasser konnte ins Landesinnere vordringen. So ragen heute auf beiden Seiten der Fjorde steile Wände empor, die teils aus blanken Felsen bestehen, aber auch bewaldet sein können. Allein der Sogne-Fjord, der längste Fjord Norwegens, dringt, bei einer Tiefe von 1.308 m, in etwa 200 km ins Landesinnere ein. Von den 1.800 m hohen Bergen, die den Fjord umgeben, stürzen zahlreiche imposante Wasserfälle in die Tiefe. Da wird selbst ein imposantes Kreuzfahrtschiff zum Winzling. Kein Wunder also, dass einem die Kreuzfahrtreise dermaßen im Gedächtnis bleibt.
Hurtigruten – von Trontheim bis nach Kirkenes
Die für viele „Schönste Seereise der Welt“ führt über 2.500 Seemeilen von Trondheim bis nach Kirkenes. Auf der nordgehenden wie auch auf der südgehenden Tour werden je 34 malerische Häfen angelaufen. Über die klimatischen Verhältnisse muss man sich auf einem Kreuzfahrtschiff keine großen Gedanken machen. Ist man doch in der Kabine oder den Wellness- und Veranstaltungsräumen gut behütet. Allerdings gibt es schon ein paar Dinge, die beim Sonnenbad an Deck oder dem Landgang zu beachten sind. Der Golfstrom sorgt in diesen Breitengraden für ein relativ mildes Klima und zudem für ein eisfreies Meer an Norwegens Küste. Dennoch liegt Norwegen auf gleicher geografischen Breite wie Grönland oder Alaska. So sollten auch im Sommer ein dicker Pulli, Handschuhe und Mütze nicht fehlen. Ebenso gehört eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor ins Gepäck. Selbst im Süden sind die Berge noch schneebedeckt und das reflektierte Licht kann für einen kräftigen Sonnenbrand sorgen. Mitte Juni beginnt die Hochsaison, und manche Museen öffnen erst jetzt. Entsprechend voll besetzt sind die Hurtigruten-Schiffe. Mit Beginn des Spätsommers, ab Mitte August, ist der „Rummel“ dann vorbei. Die Tage werden kürzer und nachts wehen bereits die ersten geheimnisvollen Schleier des Polarlichts über den Himmel. Doch gibt es bei einer Kreuzfahrt im Nordland noch viel mehr zu entdecken.
Das Nordland entdecken mit den „Sieben Schwestern“
Eine Hurtigruten-Reise ist auch ohne „Zusatzprogramm“ ein bleibendes Erlebnis. Aber Schiffsreisende, die Norwegen noch intensiver kennenlernen wollen, jenseits von Wellnessanwedungen und Massagen, sollten die Angebote nutzen, die Ihnen vom Reiseveranstalter angepriesen werden. Die Aktivitäten reichen von Stadtführungen über Konzerte bis zu überschwänglichen Schneescooter-Fahrten. Doch die Angebote variieren stark je nach Sommer- oder Winterfahrplan. Der Blick ins Internet lohnt sich demnach auch hier. Der Geiranger-Fjord ist quasi ein „Muss“ für jeden Hurtigruten-Fan. Hier sind z. B. die „Sieben Schwestern“, einer der bekanntesten Wasserfälle Norwegens, aus nächster Nähe zu bewundern. Die Fahrt von Geiranger nach Molde ist nur von Anfang Juni bis Mitte September buchbar. Mit den Bussen geht es hoch zum „Adlerblick“, der eine fantastische Aussicht über den Fjord ermöglicht. Nach den Haarnadelkurven der „Trollleiter“ ist der Reisende dann doch erleichtert in der „Stadt der Rosen“, in Molde, angekommen zu sein.
Beim Svartisen-Gletscher, dem zweitgrößten Norwegens, lockt das „schwarze Eis“. Der Name kommt daher, da bei einem bestimmten Einfallswinkel der Sonne, das Eis dunkel schimmern soll. Ein weiterer Mythos erwartet den Schiffsreisenden am Nordkap. Ein Ausflug, der ganzjährig stattfindet. Der magisch anmutende Punkt, mit dem stilisierten Globus und der Nordkaphalle, zieht jährlich Tausende Nordland-Fahrer in ihren Bann. Vielleicht haben die Kreuzfahrtreisenden, die mit verklärtem Blick nach Hause kommen ja recht. Es muss nicht immer die Karibik sein, um die „Schönste Seereise der Welt“ zu erleben.