Hoteliers investieren nach Steuersenkung
Seit 1. Januar 2010 gilt ein verminderter Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent bei Hotelübernachtungen. Das Übernachten im Hotel soll dadurch wieder attraktiver gemacht werden. Ziel ist es, dass die Hoteliers Ihre Preise senken. Doch viele Hoteliers investieren stattdessen in Qualität.
Viele Hotelbesitzer geben an, dass das Geld für Investitionen gedacht sei. In der kleinen- und mittelständischen Hotellerie überwiegen Häuser mit weniger als 30 Zimmern. Viele Hotelbetreiber planen aufgrund der Steuererleichterung eine Expansion bzw. eine Vergrößerung um weitere Zimmer. Vielfach sollen Räume, die bisher nur als Büroräume genutzt wurden, für Gäste zugänglich gemacht werden. Auch große Hotelkonzerne wollen Einsparungen sofort in die eigenen Hotels investieren. „Wir haben das schon eingeplant“, hört man vielfach von Touristik-Chefs.
Die meisten Hoteliers – knapp 91 Prozent – wollten investieren, sagte der Präsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Siegfried Gallus, am Donnerstag in München. Seit Januar gilt für Beherbergungsbetriebe der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent, zuvor waren es 19 Prozent. Verbraucherschützer verlangen, dass die Steuersenkungen an die Gäste weitergegeben werden.
Laut Umfrage, bei der Mehrfachnennungen möglich waren, wollen knapp 40 Prozent der Hoteliers mit dem Geld aus der Steuersenkung die Löhne erhöhen, 34 Prozent wollen in Qualifikationsmaßnahmen investieren. Jeweils rund ein Drittel gab an, Auszubildende, Vollzeit- und Teilzeitmitarbeiter einstellen zu wollen. An der Umfrage beteiligten sich bislang bundesweit 2800 Hoteliers. Sie wurden nach Verbandsangaben nicht repräsentativ ausgewählt, sondern hatten von sich aus auf die Umfrage geantwortet.