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Kanutour durch Mecklenburg-Vorpommern

Wer sich nach Ruhe, Entspannung und Natur sehnt, ist in Mecklenburg-Vorpommern genau richtig. Die weitläufigen Seen und Kanäle bieten ein abwechslungsreiches Bild aus Wäldern, Tieren und Wasserlandschaften. Die zahlreichen Städte und Campingplätze am Rand der Seen bieten die verschiedensten Möglichkeiten für Aktivitäten. Von Entdeckungstouren mit dem Kanu, ruhig im Gras liegen und lesen bis baden und Lagerfeuer ist alles dabei.

Mecklenburgische Seenplatte

Die Seenplatte aus Tausenden Seen, Flüssen und Kanälen ist das größte zusammenhängende Seengebiet in Europa. Die verzweigten Gewässerlandschaften bieten ruhige Orte, um Zeit für sich zu finden, aber auch abenteuerliche Routen, die bestritten werden können. Zudem gilt sie mit ihrer vielfältigen, fast unberührten Natur zu einer der schönsten Wasserwanderer Regionen in Deutschland. Es gibt bis zu 65 unterschiedliche Kanutouren, die durch ihre verschiedenen Längen und Schwierigkeitsgrade für jeden etwas parat halten. Die Touren können von 4 Stunden bis hin zu einer Woche oder mehr dauern, je nach Wunsch. Zum Verweilen über Nacht bieten sich zahlreiche Campingplätze am Wegrand der Seen an.
Seenplatte

(c) Free-Photos/pixabay.com

Obere-Havel-Tour

Wer sich einer Herausforderung stellen möchte, jedoch noch keine Erfahrung als Wasserwanderer mitbringt, kann es beispielsweise mit der Obere-Havel-Tour versuchen. Die Tour beinhaltet einige Streckenpunkte, die etwas kniffliger sind, aber begeistert mit eine der schönsten Landschaften. Der Schwierigkeitsgrad befindet sich im mittleren Bereich, da es einige Umtragestellen/Schleusen gibt und es zu Motorbootverkehr kommen kann. Die Tour startet in Kratzeburg am Ufer des Käbelicksees und ist in den ersten 23 km frei von Motorbootverkehr. Dadurch kann erst einmal der Umgang mit dem Fortbewegungsmittel geübt werden. Es lohnt sich zuerst einige Runden, ohne Gepäck zu fahren, um sich mit der Lenkung und dem Gleichgewicht vertraut zu machen. Denn falls es zum Kentern kommt, ist es erst einmal nicht tragisch. In Ruhe kann der Einstieg zurück in das Fahrzeug geübt werden, ohne sich Sorgen um das Gepäck zu machen.
Während der Fahrt kann die Artenvielfalt der Mecklenburgischen Seenplatte bewundert werden. An der Ganziner Mühle angekommen, findet die erste Umtragestelle statt. Danach folgt der Zotzensee, der entlang an Sumpfufern und Schilf nach Babke führt. Bezüglich der Schilfufer und zahlreichen anderen Naturgebieten sollte darauf geachtet werden, diese so gut es geht, zu verschonen, da sie Lebensraum für viele Tiere bieten. Es ist von Vorteil sich vor der Fahrt über die Regeln und den Schutz der Gewässer zu informieren, da viele Gebiete durch das Eindringen von Menschen bedroht sind. Hierzu kann online ein Blick in den Natur- und Gewässerschutz geworfen werden.

Für eine kleine Rast ist der Besuch bei der Fischerei Babke empfehlenswert. Hier können verschiedene Fischspezialitäten, aber auch Gerichte wie Bratwurst genossen werden. Auf dem Weg durch den Kanal in Blankenförde zieren bunte Bootshäuser den Wegrand. Nachdem die bunten Bootshäuser vorbeigezogen sind, folgt auf dem Görtowsee ein Meer aus Seerosen. Wer die Seerosen in ihrer vollen Pracht erblicken möchte, sollte seinen Urlaub im Zeitraum von Juni bis August planen und unbedingt einen Abstecher auf den Kotzowersee machen, der von blühenden Wasserpflanzen bedeckt ist. Angekommen auf dem Useriner See kann zum letzten Mal die prächtige Natur des Müritzer-Nationalparks bewundert werden. Hier befindet sich die Useriner Badestelle, die sich perfekt zum Kräftetanken und einer kleinen Abkühlung eignet. Es ist empfehlenswert, eine kleine Pause einzulegen, bevor es weiter zur Zwenzower Schleuse geht.

Da die Zwenzower Schleuse nur zu bestimmten Uhrzeiten schleust, sollte sich vorher über die Zeiten informiert werden. Wenn die Schleuse gerade nicht in Betrieb ist, muss auf die Lorenbahn zurückgegriffen werden. In Ausnahmefällen und mit genug Wasserwanderern im Gepäck, kann es im Glücksfall dazu kommen, dass der Schleuser außerhalb der Zeiten ein Auge zu drückt. Darauf sollte sich jedoch nicht verlassen werden. Wenn die Schleuse geschlossen ist und er kein Auge zu drückt, muss die Lore in Anspruch genommen werden. Hier wird das Kanu hoch auf ein Metallgestell gehoben und von einem Ufer zum anderen gezogen, was ein wenig Kraft in Anspruch nimmt. Da die Kanus oft sehr schwer sind, kann es etwas schwierig werden sie anzuheben vor allem, wenn nur wenige Leute anwesend sind. Doch viele Wasserwanderer unterstützen sich gegenseitig und mit gemeinsamer Kraft ist es schnell geschafft. Nach der Schleuse wird dann der große Labussee überquert, der dann zum Woblitzsee führt. Von hier aus kann ein kleiner Ausflug in die kleine Stadt Wesenberg unternommen werden, bevor die Tour nach Neustrelitz führt und dort endet.

Kanutour

(c) Free-Photos/pixabay.com

Tipps und Tricks zur Kanutour

Anhand dieser Kanutour lässt sich schon erkennen, wie viel Sehenswertes die mecklenburgische Seenplatte bereithält. Da es noch viele weitere unterschiedliche Touren gibt, lohnt es sich vor Beginn der Reise, sich die verschiedenen Verläufe anzuschauen und die geeignetste Tour herauszusuchen. Hierzu empfiehlt sich auf der Internetseite Paddel-Paul vorbei zu schauen. Abgesehen davon, dass es auf dieser Internetseite verschiedene Informationen über die verschiedenen Routen gibt, ist der Paddel-Paul gleichzeitig auch ein Kanuverleih. Der Verleih befindet sich im Eingangsbereich des Müritz-Nationalparks, neben dem Campingplatz C20. Von hier aus können verschiedene Touren gestartet werden. Es gibt auch die Möglichkeit mit dem Kanutaxi zu einem anderen Wasserwandererrastplatz gebracht zu werden und von dem gewünschten Ort zu starten. Es lohnt sich, auf der Seite einmal vorbei zu schauen, da sich hier auch ein Abschnitt zu Tipps und Tricks für Paddler befindet. Dort stehen die am häufigsten gestellten Fragen von Paddelanfängern und auch Packlisten mit nützlichen Gegenständen werden vorgeschlagen.

Die Mecklenburgische Seenplatte eignet sich also perfekt für den nächsten Kurz Urlaub mit Freunden, Familie oder zum Abschalten. Wer gerne Zeit in der Natur verbringt und etwas erleben möchte, kommt hier auf seine Kosten. Durch das Zelten und Kurz Reisen mit Kanu, Kajak etc. ist der Urlaub auch etwas für den kleinen Geldbeutel. Wer jedoch kein Fan vom Zelten ist, kann sich auch Routen von Hotel zu Hotel oder mit dem Hausboot anschauen, so müsste für jeden Naturliebhaber etwas dabei sein.