Mögliche Pannen im Winterurlaub – und wie Sie sich davon nicht die Laune verderben lassen
Raus aus dem Alltag, rein ins weiße Abenteuer – ein Winterurlaub in verschneiten Bergen klingt verlockend. Doch so idyllisch die Vorstellung auch ist – im Winterurlaub können verschiedene kleine und große Pannen die Pläne durchkreuzen. Umso wichtiger, sich davon nicht die Urlaubsstimmung vermiesen zu lassen. Mit einer positiven Einstellung und der richtigen Vorbereitung lässt sich fast jede Herausforderung meistern, sodass der Winterurlaub trotz allem zu einem spaßigen Erlebnis wird.
Während der Anreise
Ganz gleich, ob Sie mit dem Auto, per Bahn oder Flugzeug zu Ihrem Winterziel aufbrechen. In all diesen Fällen sind Störfaktoren leider nicht weit entfernt. Manches davon fällt buchstäblich unter „höhere Gewalt“. Anderes dagegen haben Sie wenigstens zu gewissen Teilen selbst in der Hand.
Stundenlange Staus
Für 2023 errechnete der ADAC unglaubliche 504.000 Staus mit einer Gesamtlänge von 877.000 Kilometern und einer Gesamtdauer von 427.000 Stunden – und das ausschließlich auf deutschen Autobahnen. Leider noch ein vergleichsweise „mittelmäßiges“ Jahr. 2018 beispielsweise staute es sich auf 1.528.000 Kilometern. Das entspricht ungefähr dem 38-fachen Erdumfang.
In der Winterurlaubszeit ist das Risiko für besonders hoch, weil das Wetter als Auslöser und Verstärker hinzukommt. Ganz eliminieren können Sie das Risiko nicht. Wohl aber reduzieren:
- Anfangs- und Endtage von Schulferien meiden – nicht nur für Autofahrten.
- Möglichst dienstags, mittwochs oder donnerstags fahren, um den Wochenend-Reiseverkehr zu vermeiden.
- Fahrzeiten so planen, dass Stau-Schwerpunkte (Autobahnkreuze, größere Städte usw.) abseits der Rush Hour passiert werden.
- Immer mit Live-Updates navigieren und vorausschauend auf sich anbahnende Staus achten. Als Faustregel gilt: Erst ab mindestens 15 Minuten voraussichtlicher Stau-Dauer sowie bei Vollsperrungen lohnt sich das Umfahren.
Verspätete oder ausgefallene Züge und Flüge
Bahn (ferner Bus) und Flugzeug mögen entspannende Transportmittel sein, aber leider nicht völlig sorgenfrei. Das Problem daran: Wirklich vorbereiten können Sie sich nicht darauf. Etwa, weil es zu teuer wäre, sicherheitshalber Plätze in anderen Zügen bzw. Fliegern zu buchen.
Wichtig für Ihre Urlaubslaune ist deshalb Folgendes:
- Informieren Sie sich im Vorfeld zumindest sicherheitshalber über alternative Flüge bzw. Routen.
- Bleiben Sie bei reinen Verzögerungen gelassen. Es ist letztlich nur etwas Zeit.
- Seien Sie dagegen bei Ausfällen schnell. Suchen Sie sofort den nächsten Informationsschalter auf. Warten Sie keinesfalls, bis sich die „Herde“ in Bewegung setzt.
- Falls es ein größerer Ausfall ist (etwa eine winterwetterbedingte Sperrung Ihres Abflughafens), begeben Sie sich schleunigst zum nächsten Autovermieter, falls Sie einen Wagen benötigen. Es zählt jede Sekunde, weil es immer deutlich weniger Fahrzeuge als Interessenten gibt.
Dazu gilt: Buchen Sie niemals ohne Reiserücktrittsversicherung. Prüfen Sie dazu zunächst die Vertragsbedingungen Ihrer Kreditkarte oder des Automobilclubs. Oftmals ist ein solcher Schutz automatisch enthalten oder kann für kleines Geld nachgebucht werden.
Wartezeiten unterwegs sinnvoll überbrücken
Alles bisher Genannte ist ärgerlich. Wie ärgerlich, hängt jedoch von Ihnen ab. Nutzen Sie deshalb Zwangsverzögerungen:
- Gehen Sie (nochmals) alle Pläne, Unterlagen usw. für die kommenden Tage durch und sortieren Sie sie. Umso weniger stört diese Aufgabe nach der Ankunft.
- Falls Sie noch Skipässe etc. buchen müssen, prüfen Sie, was davon schon per Handy geht. Ebenso können Sie sich bereits Restaurants und ähnliche Orte online anschauen.
- Checken Sie den Wetterbericht der nächsten Tage, um die jeweiligen Aktivitäten vorzuplanen.
Falls Sie aufgrund der Verzögerung Ihren Ärger nicht ohne Weiteres herunterschlucken können, dann empfiehlt es sich, einige schnelle Entspannungsübungen zu absolvieren, die keine Vorkenntnisse bedingen. Bedenken Sie außerdem: Selbst ein Flugausfall bedeutet keinen Totalausfall des Urlaubs – auch wenn es aktuell anders wirken mag.
Probleme mit der Unterkunft
Selbst die hürdenreichste Anreise ist irgendwann überstanden. Wenn allerdings in der Unterkunft etwas im Argen liegt, dann ist das Schlechte-Laune-Potenzial groß. Immerhin findet hier ein zentraler Teil Ihres Urlaubs statt.
Viele Ärgernisse können Sie jedoch bereits im Vorfeld vermeiden – und für den Rest gibt es fast immer eine Lösung:
- Lesen Sie sich vor der Buchung in die Hotelstandards des Ziellandes ein. Deutschland, Österreich und die Schweiz haben beispielsweise durch die Hotelstars Union vergleichbare Standards hinter den Sternen. Doch schon in den Wintersportländern Frankreich, Italien und Norwegen kann es anders aussehen.
- Versuchen Sie, so viele Rezensionen wie möglich über die Unterkunft zu lesen – unbedingt auf verschiedenen Plattformen. Lernen Sie zudem, wie man echte und falsche Bewertungen auseinanderhält, um einen realistischen Eindruck zu bekommen.
- Rufen Sie kurz vor der Abreise vor Ort an und lassen Sie sich die Buchung final bestätigen, um jedes Risiko für Überbuchungen auszuschließen.
- Wenn Sie angekommen sind, prüfen Sie sofort das Zimmer. Achten Sie dabei insbesondere auf die Angaben im Katalog bzw. Internet.
- Zögern Sie keinesfalls, sich bei Unstimmigkeiten sofort an die Rezeption zu wenden und um Klärung oder Abstellung zu bitten. Bleiben Sie dabei höflich, aber bestimmt. Falls Sie den Eindruck haben, man möchte Ihnen nicht so recht helfen, wenden Sie sich an das Management oder gleich an Ihren Reiseveranstalter, falls Sie pauschal gebucht haben.
- Gerade in der Ferienzeit mag es zwar oft unmöglich sein, prüfen Sie bei schweren Unterkunftsproblemen dennoch Alternativen in der Nähe. Bedenken Sie dabei stets Ihre Rechte als Gast.
Falls es keine wirkliche Lösung für Ihr Dilemma gibt, dann versuchen Sie, es entspannt zu sehen: Solange Sie einen vernünftigen Schlafplatz haben, lässt sich der Rest anderweitig regeln. Im Zweifelsfall sorgen Sie durch passende Aktivitäten einfach dafür, die mangelhafte Unterkunft wirklich nur zum Schlafen aufsuchen zu müssen. In typischen Winterurlaubszielen ist das meist ein Leichtes.
Schwierigkeiten mit der Ausrüstung
Winterurlaub ist für viele etwas „ausrüstungslastiger“ als sein sommerliches Pendant. Das gilt besonders, wenn Wintersport auf dem Programm steht. Zweifelsohne muss dann zwischen Pistenkleidung und Bindung alles passen und dabei sein.
Vorbereitung ist fast alles
Natürlich kann die Ausrüstung erst mitten im Urlaub Probleme bereiten. Häufiger sind es jedoch Schwierigkeiten gleich zu Beginn – insbesondere, weil viele Winterreisende das Equipment nur für solche Trips hervorholen, da es zuhause an Gelegenheiten mangelt. So sollten Sie vorgehen:
- Sobald Sie die Entscheidung zu einem Winterurlaub getroffen haben, sollten Sie als nächstes bereits die Ausrüstung hervorholen. Prüfen Sie dabei alles auf Vollständigkeit, Funktion und Passform. Bedenken Sie: Je mehr Vorlaufzeit Sie haben, desto mehr Zeit bleibt, um Reparaturen durchzuführen oder Ersatz zu beschaffen.
- Versuchen Sie, jede Unstimmigkeit in Ruhe zu bewerten. Längst nicht alles verlangt gleich nach einem Neukauf. Wenn einer der vielen Reißverschlüsse am Ski-Anzug streikt, dann gibt es jede Menge Optionen, um sich mit einfachen Mitteln zu behelfen. Zum Beispiel, wenn der Reißverschluss ruckelt oder nicht mehr schließt. Solange keine Zähne herausgebrochen sind, lässt sich fast immer etwas machen. Wenn es rund um Bindung oder Stiefel klemmt, hilft oftmals schon ein wenig passendes Fett – bitte kein Öl, das würde das noch vorhandene Fett auswaschen.
- Keine Kompromisse bei allem, was direkt mit Ihrer Sicherheit verbunden ist. Das gilt beispielsweise für einen schon in die Jahre gekommenen, durch UV-Strahlung in Mitleidenschaft gezogenen Ski-Helm. In solchen Fällen sollten Sie grundsätzlich neu kaufen.
- Lassen Sie, falls nötig, lieber die Bindung und dergleichen nochmals vom Profi einstellen oder machen Sie es selbst. Möglich ist das zwar auch im Urlaubsort. Weil es dort aber viel mehr Wintersportfreunde gibt, kann es länger dauern und/oder teurer werden.
- Erstellen Sie sich am Computer eine Ausrüstungs-Checkliste. Am besten eine für jeden Mitreisenden. Achten Sie darauf, beim Packen jeden Punkt abzuhaken. So können Sie fast gänzlich ausschließen, etwas zu vergessen.
- Sollte die Winterkleidung nicht mehr richtig passen, ist es besser, vor der Abreise für Ersatz zu sorgen, als es mit den zu engen Stücken zu versuchen, sich dann doch nicht wohl darin zu fühlen und schließlich wertvolle Urlaubszeit dafür zu verschwenden, neue Kleidung zu shoppen.
Wenn es vor Ort Probleme gibt
Die Bindung zerlegt sich, an der Ski-Hose reißt eine Naht, das Snowboard wird vor der Après-Ski-Hütte gestohlen oder die Schneebrille trotz Checkliste vergessen: Selbst die beste Vorbereitung kann leider nicht alle Risiken komplett negieren. Einmal mehr können Sie dann nur einen kühlen Kopf bewahren und anschließend rational und schnell handeln:
- Informieren Sie sich über passende Geschäfte sowie Reparatur- und Verleih-Dienstleister.
- Vergessen Sie nicht, dass Sie bei vielen Online-Händlern Ihre Unterkunft als Lieferadresse angeben können. Informieren Sie dann aber das Personal, damit Sie keine kostbare Reisezeit vergeuden müssen, um das Paket in Empfang zu nehmen.
- Warten Sie nicht erst, bis etwas völlig den Dienst versagt, sondern lassen Sie den Fehler schon überprüfen, sobald er auftritt – selbst, wenn Sie dadurch einen Pistentag vorzeitig beenden müssen. Oftmals ist dann noch eine (günstige) Reparatur möglich, wohingegen nach einem vollständigen Schaden mitunter nur ein (teurerer) Komplettaustausch verbleibt.
Dazu ein guter Rat: Wenn Sie aufgrund solcher Umstände nicht ganz so viel auf die Piste kommen, wie eigentlich vorgesehen, dann genießen Sie unbedingt die mannigfaltigen Alternativen. Jedes Wintersportgebiet hat zahlreiche Aktivitäten im Angebot und alles davon ist besser, als auf dem Zimmer zu bleiben und sich zu ärgern – dafür ist der Urlaub schlicht zu teuer und anderweitig kostbar.
Gesundheitsprobleme während der Reise
Wenn die Gesundheit nicht mitspielt, ist es wirklich nicht einfach, trotz allem noch eine positive Urlaubsstimmung zu bewahren. Das gilt selbst bei vermeintlich harmlosen Erkrankungen. Denken Sie etwa an eine Erkältung bzw. Grippe. Mit zugeschwollenen Nasenschleimhäuten und „dickem Kopf“ den Schnee zu genießen, ist immer mit Abstrichen verbunden – schon, damit sich keine Risiken durch eine verschleppte Erkältung ergeben. Diese reichen immerhin bis zu Herzmuskelentzündungen.
Dennoch: Bei vielem, was Sie im Winterurlaub befallen kann, ist es zumindest noch möglich, die Reise auf schonende Weise zu genießen. Von Ausnahmen wie gebrochene Knochen und ähnlichen typischen „Pisten-Andenken“ einmal abgesehen. Zudem haben Sie jede Menge Möglichkeiten, um die Gesundheitsgefahren zu reduzieren.
Allgemeine präventive Maßnahmen
Um nicht krank zu werden, können Sie auf unterschiedliche Weise präventiv handeln:
- Stärken Sie schon vor Urlaubsbeginn Ihre Abwehrkräfte, wo es nur geht.
- Achten Sie darauf, sich vor Ort der Witterung entsprechend anzuziehen, selbst wenn es Umstände macht. Sollten Sie ins Schwitzen geraten oder anderweitig nass werden, dann halten Sie sich besonders warm und wechseln Sie möglichst schnell die Kleidung. Ideal ist in solchen Fällen ein Lagen-Look.
- Beachten Sie die bekannten Regeln zum Infektionsschutz.
- Prüfen Sie Ihren Krankenversicherungsschutz, falls die Reise ins Ausland geht. Checken Sie zudem die dortigen Kosten für nicht rezeptpflichtige Medikamente. Angesichts dessen kann es günstiger sein, die Reiseapotheke etwas üppiger auszustaffieren.
Wenn Sie sowieso im Winterurlaub sind, bietet es sich zudem an, Sauna-Angebote wahrzunehmen. Denn das Saunieren ist nicht nur gut für das Immunsystem, sondern pflegt auch Muskeln, Faszien und Gelenke.
Wintersportspezifische Präventivmaßnahmen
Wintersport ist bei allem Vergnügen ein ziemliches Unfallrisiko. Einmal mehr hängt jedoch immens viel von Ihrem Vorgehen ab.
- Machen Sie bereits zuhause zu Ihrer Wintersportdisziplin passende Trockenübungen, um u. a. die Muskulatur auf die ungewohnten Anstrengungen vorzubereiten – Stichwort Snowboard- bzw. Skigymnastik.
- Geben Sie Ihrem Körper Zeit, um sich zu akklimatisieren. Das bezieht sich konkret auf die Witterung, die Höhe (wenngleich Höhenkrankheit typischerweise erst jenseits von 2.500 Metern droht) und nicht zuletzt die Anstrengung. Es ist verständlich, möglichst schnell auf der Piste loslegen zu wollen. Dennoch benötigt Ihr Körper einfach eine gewisse Zeit zur Eingewöhnung – ganz besonders, wenn Sie Wintersport bloß wenige Male jährlich betreiben.
- Geben Sie nicht Ideen nach, spontan etwas völlig Neues zu probieren. Das steigert meist das Unfallrisiko enorm. Für sowas gibt es in praktisch jedem Skigebiet Lehrer, Basiskurse und Ähnliches.
- Finger weg vom Alkohol, solange Sie an diesem Tag noch auf den Brettern fahren müssen. Wohl wirkt Alkohol in größeren Höhen nicht schneller oder stärker als im Flachland. Dennoch gibt es messbare Effekte. Dazu sowieso die normalen Auswirkungen zwischen beeinträchtigter Koordination und Leistungsfähigkeit. Nichts gegen Après-Ski. Aber bitte nur, wenn der Abstieg per Lift erfolgt oder die Drinks am Fuß des Bergs genossen werden.
- Nehmen Sie sich täglich die Zeit, um die sicherheitskritischen Teile des wintersportlichen Equipments zu Beginn und Ende des Pistentages zu überprüfen, zu reinigen und gegebenenfalls zu warten. Zudem sind die jährlichen Fortschritte bei Sicherheitstechnik immens. Halten Sie sich daher stets auf dem Laufenden und zögern Sie nicht, Ihre bisherigen Helfer auszutauschen oder upzugraden.
Urlaubsspaß trotz gesundheitlicher Einschränkungen
Mit einem üblen Husten auf dem Snowboard? Oder mit einem leichten Muskelfaserriss noch auf die Loipe? Solche und ähnliche Kombinationen sind keine sonderlich gute Idee. Denn im Mindestmaß erhöht es das Risiko, noch ernsthafter zu erkranken oder verzögert wenigstens die Genesung.
Grundsätzlich sollten Sie sich bei Krankheit und Verletzung eingestehen, dass Ihr Körper nun Zeit und weniger Belastung zwingend benötigt. Außerdem gilt, ähnlich wie bei der Ausrüstung: Mit einer kleinen gesundheitlichen Einschränkung können Sie dennoch vieles im Winterurlaub genießen. Übertreiben Sie es jedoch und wird die Einschränkung dadurch schlimmer, dann kann selbst ein vorzeitiges Urlaubsende nicht das schlimmste Resultat sein – sondern vielleicht ein geschädigtes Herz oder langwierige Reha-Maßnahmen.
Einmal mehr gilt daher: Nutzen Sie die vielen Alternativen, die in allen Wintersportgebieten vorhanden sind, wie es Ihr Krankheitsbild ermöglicht. Lassen Sie sich dazu selbst bei vermeintlich harmlosen Dingen von einem örtlichen Mediziner durchchecken. Insbesondere deshalb, weil der Profi Ihnen sagen kann, was jetzt noch möglich ist und wovon Sie besser Abstand nehmen sollten – und wie lange. Anschließend können Sie die angenehmen Dinge abseits der Piste genießen:
- Wellness- und ähnliche Angebote
- ganz klassisches Sightseeing – vielleicht inklusive Erstellen eines reichhaltigen Urlaubsfotoalbums
- kulinarische Genüsse jeglicher Art
- Shopping – bedenken Sie dazu, dass Sie durch die entfallenden Abfahrten mitunter viel Geld für Skipässe sparen
- Vergnüglicheres, aber deutlich weniger anstrengendes Rodeln
- Fahrten mit Pferdeschlitten
- Besuch von kulturellen Angeboten zwischen Museen und Konzerten
- atemberaubende Erlebnisse wie Rundflüge via Helikopter oder Ballon.
Bedenken Sie zudem, dass der Alltagsstress wegfällt. Vielleicht ist eine Erkrankung im Urlaub genau die Gelegenheit, ohne Gedanken an andere wichtige Dinge einfach für ein paar Stunden in der Badewanne des Zimmers abzutauchen, ein gutes Buch zu lesen oder auf andere Weise Ihre Seele baumeln zu lassen. Winterurlaub muss nicht nur eine Aneinanderreihung von Aktivitäten sein – selbst wenn Medikamente vielleicht Ihre Symptome wirksam unterdrücken.
Wetterbedingte Einschränkungen
Winterurlaub ist nicht weniger „wetterfühlig“ als sein Pendant am Strand. Sowohl zu wenig als auch zu viel Schnee kann deshalb, wenigstens tageweise, die eigentlich geplanten Aktivitäten unmöglich machen. Wie bereits erwähnt, gibt es dazu reichlich Alternativen. Was allerdings wetterbedingte von gesundheitsbedingten Einschränkungen unterscheidet, sind Ihre körperlichen Möglichkeiten und die Rechte als Reisender. Folgendermaßen sieht es hinsichtlich etwaiger Kostenerstattungen aus:
- Was die Unterkunft betrifft, gibt es bei Einzelbuchungen keine Möglichkeiten, sofern das Zimmer erreicht und benutzt werden kann. Gelangen Sie aufgrund der Witterungsbedingungen hingegen gar nicht so weit, ist allerdings typischerweise ein kostenloses Stornieren möglich.
- Bei Kursen und Pässen kommt es auf die Anbieterkonditionen an. Jedoch sind Witterungsschwierigkeiten dabei meist ausgeklammert. Heißt, ob zu wenig Schnee oder sogar Lawinengefahr: Rückerstattungen sind oftmals ausgeschlossen.
- Bei Pauschalreisen haben Sie dagegen oft bessere Karten. Zumindest, wenn der Veranstalter explizit oder impliziert Versprechungen macht. Dazu gehören nicht nur sehr konkrete Formulierungen wie „Schnee-Garantie“, sondern auch weniger augenscheinliche Begriffe wie „Schnee-Spaß“. Jedoch: Minderungen bzw. Rückzahlungen gibt es grundsätzlich nur für die Tage, an denen der Mangel besteht.
Gegen zu viel Schnee können Sie sich kaum absichern. Außerdem lässt sich Wetter jenseits von zirka 10 bis 14 Tagen nicht mehr seriös genau bestimmen. Dennoch können Sie zumindest die Risiken reduzieren. Achten Sie dabei vor der Auswahl des Winterurlaubsgebiets explizit auf die zum Reisezeitraum dort übliche Wetterlage; dabei hilft Ihnen das Internet immens.
Wenn beispielsweise in einem Ort in den vergangenen zehn Novembern nur dreimal eine wirklich dicke Schneedecke zusammenkam, wäre es sicherlich besser, sich anderweitig zu orientieren, wo um diese Jahreszeit mehr Schneesicherheit herrscht. Eines sollten Sie aber zur Vermeidung von Zähneknirschen sowieso immer beherzigen: Winterurlaub hat viel mit Outdoor-Aktivitäten zu tun. Da gehören sämtliche Unbilden des Wetters zwangsläufig dazu.