Neue Energie tanken: Der Kurzurlaub als Auszeit vom Alltag
Über 60 Prozent der Deutschen fühlen sich zumindest manchmal gestresst und dadurch in ihrem Alltag belastet. Der Grund: Stresssymptome in akuten Stressphasen, zu denen Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und starke Leistungseinbußen gehören können. Eine kurze Auszeit vom alltäglichen Einerlei hilft dabei, psychische und physische Folgen von Akut- und Dauerstress zu reduzieren. Wer dafür einen Kurzurlaub plant, sollte jedoch auf einige Tipps und Tricks achten, die im Folgenden vorgestellt werden.
Warum ein kurzer Urlaub bereits den Stress minimiert
Der ein- bis dreiwöchige Sommerurlaub ist für den Großteil der Bundesbürger die langersehnte Flucht aus dem Alltag. Mehrere Tage am Strand, in den Bergen oder in einer aufregenden Stadt sollen dabei helfen, den Kopf freizubekommen und die mentalen Batterien aufzuladen. Doch was passiert, wenn der Urlaub noch in weiter Ferne liegt oder bereits wieder vorbei ist? Um der Psyche dennoch eine kleine Pause zu gönnen, können Kurzurlaube helfen.
Der Name verrät es bereits: Ein Kurzurlaub dauert, anders als der Jahresurlaub, nicht mehrere Wochen, sondern beschränkt sich meist auf ein bis fünf Tage. Diese Zeit erscheint auf den ersten Blick reichlich kurz, um in Ruhe die Seele baumeln zu lassen und sich richtig zu entspannen. Jedoch sind Experten sich einig, dass bereits ein kurzer Urlaub erholsam ist. Der Erholungsfaktor hängt hauptsächlich davon ab, ob die Urlauber Kraft aus der gewonnenen Freizeit schöpfen, indem sie:
- den Alltagsstress bewusst hinter sich lassen
- die Zeit selbstbestimmt einteilen und nach individuellen Vorlieben gestalten
- dem Kopf und dem Körper Entspannung gönnen
Damit ein Kurzurlaub diese Kriterien erfüllt, statt den Arbeitsstress zugunsten von privaten Stresssituationen auszutauschen, kommt ein Tapetenwechsel infrage. Dabei ist es zweitrangig, wohin die Reise geht, solange sie ein wenig Abstand vom Alltag ermöglicht.
Wie es gelingt, im Kurzurlaub neue Energie zu tanken
Ein zwei bis drei Tage andauernder Kurzurlaub kann Stresssymptome wie Kopfschmerzen, Verspannungen oder innere Unruhe effektiv bekämpfen. Entscheidend dabei ist, sich richtig auf die freie Zeit vorzubereiten und sie bewusst für die eigene Erholung zu nutzen. Folgende Tipps helfen dabei:
- wichtige Aufgaben vor Reiseantritt erledigen, um Arbeit nicht mit in den Urlaub zu nehmen
- durchdacht für den Kurztrip packen, um nicht unnötig schwer zu tragen oder Vergessenes am Urlaubsort neu zu kaufen
- erste Informationen über den Urlaubsort einholen, um bereits vorweg mögliche Aktivitäten zu planen
Besonders der letzte Punkt ist wichtig, um sich mit den Mitreisenden abzustimmen und Streit im Kurzurlaub zu vermeiden. Schließlich trübt schlechte Stimmung die Urlaubsfreude und damit auch den erhofften Erholungseffekt.
Urlaub von Social Media
Während der Reisevorbereitung ergibt es Sinn, auch Smartphone oder Tablet für die anstehende Freizeit zu rüsten. Wer die Mobilgeräte nicht zu Hause lassen möchte, sollte sich zumindest aus Arbeits-E-Mail- und Chat-Accounts abmelden, um Abstand von beruflichen Angelegenheiten zu bekommen. Ein Abwesenheitshinweis im privaten E-Mail-Konto kann ebenfalls nützlich sein.
Alltagsstress kann durch familiäre Probleme, Zeitdruck und Hektik im Job sowie Überforderung entstehen. Auch die sozialen Medien tragen oft zu einem hohen Stressempfinden bei, da sie Aufwärtsvergleiche und die Unzufriedenheit mit der eigenen Situation schüren. Im Urlaub lässt sich dieser negative Effekt mit einem bewussten Social-Media-Detox vermeiden.
Tipp: Bekommen die Posts aus dem Urlaub nur wenige Views und Likes, kann bereits dieser Umstand die Urlaubsstimmung beeinträchtigen. Statt Eindrücke aus dem Urlaubsort auf Messengern oder Social-Media-Diensten zu teilen, können stattdessen Ansichtskarten an die Lieben daheim verschickt werden.
Bewusste Entspannung im Urlaub
Ein Kurzurlaub bietet ausreichend Zeit, um Körper und Geist durch Self-Care oder Achtsamkeitsübungen mehr Entspannung zu gönnen. Eine morgendliche Yoga-Routine löst durch die angenehme Dehnung muskuläre Verspannungen. Gleichzeitig fokussiert sich der Verstand während der Morgenroutine auf die eigene Atmung und das innere Wohlbefinden. Stressoren von außen rücken dadurch gezielt in den Hintergrund. Schaut euch hierzu gerne das 10-Minuten-Video von Mady Morrison an:
Der entspannende Effekt während eines Kurzurlaubs kann auch beim Dösen in der Hängematte oder am Pool erzielt werden. Dabei kommt es darauf an, das Nichtstun als Teil der Erholung und nicht als verschwendete Zeit wahrzunehmen. Die Augen schließen, den Atem ruhig halten und dem Summen der Insekten, dem Zwitschern der Vögel oder dem Rauschen der Wellen lauschen – mehr braucht es in diesen Momenten nicht. Wer Schwierigkeiten hat, sich zum Entspannen lediglich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, kann alternativ einen Spaziergang durch die Natur unternehmen.
Das Urlaubsgefühl in den Alltag mitnehmen – geht das überhaupt?
Der im Volksmund bekannte Spruch „nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub“ spricht einer Vielzahl der Deutschen aus dem Herzen. Wenige Tage im gewohnten Trott reichen aus, damit sich die angenehme Entspannung aus dem Kurzurlaub wieder verflüchtigt. Stress und die damit zusammenhängenden Symptome werden erneut zur psychischen und physischen Belastung, sodass sich Betroffene schnell wieder urlaubsreif fühlen.
Ein Trick kann jedoch dabei helfen, aus dem Teufelskreis aus Stressgefühlen und kurzzeitiger Erholung auszubrechen. Dafür sollten bewusste Pausen in den Alltag integriert werden. Ein langer Spaziergang in der Mittagspause oder ein Schaumbad nach der Arbeit eignen sich als Mini-Auszeit von der täglichen Routine. Während der Arbeitszeit können Meditationsübungen, bewusstes Atmen oder eine Gedankenreise den durch Stress ausgelösten inneren Druck lindern.
Diese Pausen unterstützen neben gelegentlichen Kurzurlauben die bewusste Entspannung, um ein neues Mindset mit mehr Resilienz aufzubauen. Dieses wiederum ist die Grundlage für einen erfolgreichen Umgang mit möglichen Stressoren.