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Paradis Latin – die Welt des französischen Kabaretts

Das Paradis-Latin – ein Kabarett der Extraklasse mit einer aufregenden historischen Entwicklung. Welche Einflüsse führten zum Erfolg und Scheitern des Paradis Latin in Paris?

Neben dem Eiffelturm ist Paris bekannt für seine historischen Kabarett-Shows. Moderne Unterhaltung trifft hier auf das klassische Pariser Varieté. Reich verzierte glitzernde Federkostüme mit Dutzenden Pailletten lassen ie Zuschauer noch heute in die glamouröse Welt des Varieté eintauchen. Talentierte Kabarettisten treffen in der spektakulären Show „Paradis à la Folie“ auf den rasanten French Cancan mit sensationellen Tanzeinlagen und einer fabelhaften musikalischen Begleitung.

©T-STUDIO/istockphoto

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Das Paradis Latin zählt zu den ältesten Cabarets der Stadt. Das kulturelle Wahrzeichen fasziniert mit einer interessanten Historie. Alles begann mit der berühmten Persönlichkeit Napoleon. 1803 öffnete das von Napoleon Bonaparte, dem damaligen französischen Konsul, beauftrage „Theater Latin“. Es war ein Höhepunkt für die Bewohner Frankreichs die festlichen Momente in diesem neuen Etablissement mitzuerleben. Künstler, Arbeiter, Kaufleute aber auch Studenten und bürgerliche Intellektuelle zählten zum bunt gemischten Klientel. Im Zuge des Deutsch-Französischen Kriegs fanden diese Abende voller Leichtigkeit und Sinnlichkeit jedoch ein rasches Ende.

Das Theater Latin wird zum „Paradis Latin“

Ein Brand zerstörte 1870 das Theater und ließ es vorerst in Vergessenheit geraten. Als 1889 die Vorbereitungen auf die Weltausstellung zur Wiederherstellung der einstigen Schönheit von Paris begannen, wurde der Entschluss gefasst, das Theater neu sowie größer und pompöser als zuvor aufzubauen. Der französische Ingenieur Gustave Eiffel bekam dieses außergewöhnliche Projekt übertragen und erschuf neben dem neuen Theater Paradis Latin das Wahrzeichen der Stadt – den weltberühmten Eiffelturm. Es folgten ausverkaufte Abende im neu aufgebauten Theater, die an den Glanz vergangener Jahre anknüpften. Besonders die Auftritte der berühmtesten Sängerin dieser Zeit, Yvette Guilbert, verhalfen dem Theater zu seinem Erfolg. Weitere erfolgreiche Shows wie „Divan Japonais“ wurden in diesem Theater produziert und so erfolgreich, dass die Artisten mehrmals die Woche auftraten. Das Verlangen der Menschen nach dieser Abwechslung des alltäglichen Lebens schien unersättlich. In den zwanziger Jahren verlagerte sich das Künstlerviertel nach Montmartre. Die „Rive Gauche“ bekam die Konkurrenz der aufkommenden Café-Konzerte schnell zu spüren. Die Folge: finanzielle Schwierigkeiten und immer häufigere Schließungen. Die „Belle Epoque“ des Paradis Latin hatte abermals sein schnelles Ende gefunden. Der Glas- und Tonwarenhersteller Charles Leune kaufte schließlich das ehemalige Theater. Statt rauschender Variéte Abende wurden nun Glas- und Tonwaren in den ehemals glamourösen Räumlichkeiten hergestellt.

Neue Hoffnung für das einstige Kabarett?

40 Jahre später stand das Gebäude erneut leer. Immobilienentwickler Jean Kriegel kaufte den Komplex und wollte ihn ursprünglich zu Wohnraum umwandeln. Während der Umbauarbeiten zeigte sich die beeindruckende Metallstruktur des Architekten Gustave Eiffel. Fragmente alter Poster, darunter des Paradis Latin, eine atemberaubende Kathedrale mit hohen Decken und eine herrlich handgemalte Kuppel faszinierten Jean Kriegel so sehr, dass er seine Pläne änderte. Statt Wohnungen wurde das Kabarett mit 720 Sitzplätzen nach den ursprünglichen Plänen rekonstruiert. Die Leitung, Produktion und künstlerische Leitung wurden Jean-Marie Riviére übertragen, welcher bereits im November eine poetisch burleske Show mit dem Namen „Paris Paradis“ präsentierte. Mehrere erfolgreiche Shows folgten in den kommenden Jahren und ließen das Paradis Latin im alten Glanz erstrahlen. Atemberaubende Darbietungen aus Musik, Artistik und Tanz versprachen unvergessliche Abende, die von Leichtigkeit und Sinnlichkeit geprägt waren. Nach vielen erfolgreichen Jahren zog sich Riviére 1987 nach Westindien zurück. 1995 verließ Jean Kriegel ebenfalls das Paradis Latin und ging in den Ruhestand. Nach 20 Jahren Erfolgsgeschichte, rund zwei Millionen Zuschauern und sechs verschiedenen Shows an rund 1600 nahezu ausverkauften Abendvorstellungen wurde das Management auf Sidyney Israel und seinen Sohn Harold übergeben.

„Paradis à la Folie“

Noch heute kommen Hunderte Besucher aus aller Welt in das Quartier Latin und bestaunen das historische Kulturerbe der französischen Hauptstadt. Das Paradis Latin im Theater von Gustave Eiffel lädt heute noch die Besucher zu einem bunten Theaterspektakel ein. Der typisch französische Cancan, Stepptänze- und Zirkuseinlagen finden hier mit aufbrausend schwingenden Unterröcken ihre Bühne. „Paradis à la Folie“ ist die heutige Erfolgsshow mit 15 aufeinanderfolgenden Szenen, die das „sich amüsieren“ in den Vordergrund rücken.

Nicht nur eine fantastische Show erwartet die Gäste des Paradis Latin – dazu werden ausgewählte Gerichte von höchster Qualität mit prickelndem Champagner serviert. Ein unvergessliches Erlebnis in der Welt des Kabaretts!

Dieser Beitrag wurde mit Unterstützung von eventreise.de erstellt.