Reiki: Japanische Anwendungstrends
Reiki ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode mit dem Ziel, das Wohlbefinden und die Gesundheit durch das Auflegen der Hände zu steigern. Es bildet sich aus den japanischen Wörtern ,,Rei’’ (Geist, Seele) und ,,Ki’’ (Lebensenergie) und bezeichnet sowohl die Behandlungsform selbst als auch die Energie, die der erhofften Wirkung zugrunde liegen soll.
Herkunft:
Begründet wurde die Methode von dem japanischen Mönch Usui Mikao Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Legende nach soll dieser die Heilkraft am letzten Tag eines 21-tägigen meditativen Fastens auf einem heiligen Platz während einer „Lichtvision“ erhalten haben. Er dokumentierte und lehrte seine Erkenntnisse unter anderem an der ersten Reiki- Klinik, die er 1921 in Tokoyo eröffnete. In den letzten Jahrhunderten hat sich die Methode weiter verbreitet und gelangte in den 1980er Jahren durch die Amerikanerin McFadyen nach Europa.
Die Ausbildung erfolgt in mehreren Stufen, so genannten Graden. Für jeden Grad sind Einweihungen notwendig, die es dem Schüler ermöglichen, Reiki zu geben und die Reiki- Symbole zu nutzen. Von den insgesamt vier Graden werden die beiden letzten, der Meister- und Lehrergrad, noch häufig zusammen gelehrt beziehungsweise erworben.
Anwendung des Reikis
Die Reiki- Symbole funktionieren wie eine Art Schlüssel, die den Zugang zur Lebensenergie ermöglichen um so den Energiefluss zu intensivieren. In der traditionellen Form des Reikis gibt es vier Symbole, von denen eins als Meister- Symbol erst in den letzten Graden gelehrt wird. Neben den Symbolen spielen auch die Reiki- Lebensregeln, Konzepte oder Prinzipien eine entscheidende Rolle für die Anwendung und werden, wie die Symbole, in Ausbildungen und Seminaren gelehrt.
Angewandt wird Reiki heute vielseitig. Grundsätzlich müssen zunächst die verschiedenen bestehenden Systeme unterschieden werden. Durch kulturelle und religiöse Unterschiede differenzieren sich die Lehren im Westen und Osten stark voneinander. Der wesentliche Unterschied liegt in dem Glauben der Japaner, dass körperliche und geistige Gesundheit lediglich ein Zwischenziel auf dem Weg zur Erleuchtung (,,Satori’’) sind.
Reiki ist in Form von Selbstanwendung oder Weitergabe möglich. Die Selbstanwendung kann spontan oder geplant, systematisch oder intuitiv, im Alltag, zum Beispiel beim Warten in der Bahn oder bei einem gemütlichen Abend mit Stille oder entspannender Musik erfolgen. Die Weitergabe erfolgt häufig in Form einer Ganzkörperanwendung, die bis zu eine Stunde dauert.
Unterschieden wird bei der Anwendung auch zwischen direkter Berührung in Form des Handauflegens, der Massage, des Beklopfens oder des Streichelns und der Anwendung über die Ferne, wobei letzteres erst Lehrern und Meistern möglich ist.
Reiki ist heftig umstritten, obwohl die Zahl der Befürworter zunimmt. Für die Wirksamkeit der Methode gibt es trotz zahlreicher Studien keine wissenschaftliche Grundlage. Sie konnten die Effekte entweder nicht nachweisen oder lediglich methodische Schwachstellen aufdecken.
Wenn überhaupt wird Reiki nur komplementär zu anderen Behandlungsmethoden angewandt. Es bietet auch nicht die Möglichkeit, Krankheiten zu diagnostizieren.