Fachbegriffe zu Kurzreisen & Wellnesswochenenden Buchstabe Y
Yin & Yang
Yin und Yang sind Begriffe aus der doaistischen chinesischen Naturphilosophie und beinhalten die Vorstellung von zwei sich gegenseitig ergänzenden, aber auch entgegengesetzten Energieprinzipien. Das Prinzip ist übersetzbar mit der materialistischen Vorstellung vom Kampf und der Einheit der Gegensätze. Vereinfacht steht das Yin für Kälte, das Yang für Hitze und die entsprechenden Analogien. Yin und Yang sind unverzichtbare Begriffe in der Welt der traditionellen chinesischen Medizin. Sie werden verwendet für die Beschreibung des Gesundheitszustandes und für die jeweils erforderlichen Anwendungen der chinesischen Pflanzenheilkunde und Akopunture. Ein Auseinanderfallen des Gegensatzpaares bedeutet im Extremfall den Tod. Ein ausreichend starkes Yin und Yang in harmonischer Ausgewogenheit steht für Gesundheit, Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit - und Glück! beschreibung_1000: Yin & Yang Die ursprüngliche Bedeutung von Yang lautet: Banner, die in der Sonne wehen; Yin heißt wolkig, bedeckt. Yin und Yang sind die zweithöchsten Kräfte des Universums. Sie sind nicht direkt wahrnehmbar, offenbaren sich jedoch durch ihre Eigenschaften und Manifestationen. Die auf Harmonie und Ausgewogenheit gerichtete taoistische Naturphilosophie benutzt die Begriffe Yin und Yang für die Beschreibung des Zusammenhänge in der Natur, der Gesellschaft und der Gesundheit. Yin und Yang besetzen auch zu gleichen Teilen in der chinesischen 5-Elementenlehre die Elemente Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall. In dieser Begriffswelt bestimmen TCM-Therapeuten ihr Handeln bei der Akopuntur und Verordnung chinesischer Teedrogen. Yin und Yang stehen für Feuchtigkeit und Trockenheit, Kühlung und Erhitzung, Frost und Hitze, Flüssigkeit und Struktur, Weiblichkeit und Männlichkeit, Abwehr und Aggression, Dunkelheit und Helligkeit, Introvertiertheit und Extrovertiertheit, schlafen und wachen, für das Bewahrende und das Zerstörende. Die Gegensatzpaare lassen sich beliebig fortsetzen. Krankheit bedeutet in der TCM immer eine Disharmonie von Yin und Yang. Es können beide Energien zu niedrig oder zu hoch sein, sie können genauso auch im Ungleichgewicht sein. Heilung bedeutet dann das Besänftigen des überschießenden Yang, die Befeuchtung oder Kühlung einerseits, oder die Korrektur des überwiegenden Yin, die Erwärmung und Trocknung. Yin und Yang in ein harmonisches Miteinander zu bringen und dort zu bewahren, das ist das Ziel des TCM-Therapeuten.
Yoga
Das Wort ‘Yoga’ ist ein Sanskrit-Wort, abgeleitet von der Verbwurzel yui und bedeutet u.a. binden, vereinen, konzentrieren, anwenden. Auf den Menschen bezogen bedeutet Yoga die Vereinigung und Ausrichtung aller Kräfte von Körper, Seele, Geist auf den Universalen Gott. Die Ursprünge des Yoga liegen im alten Indien im Zeitraum von 3.000 – 1.800 v. Christi. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen datieren etwa zwischen 1.000 und 600 v. Christi. Die bedeutendsten Werke des Yoga sind die des Bhagavatgita und die Yoga-Sutren (Leitfaden) des Patanjali. Letztere sind die Grundlage der Yoga-Philosophie und beeinflussen alle Yoga-Richtungen. Seine Lehrsprüche fassen in Kürze und Prägnanz das Wissen und die Sichtweise des Yoga zusammen und dienen Wahrheitssuchenden als systematischer Weg für die Übungen. Im Laufe der Zeit haben sich eine Vielzahl von verschiedenen Yoga-Richtungen entwickelt, die bestimmte Aspekte des Yoga in den Vordergrund stellen und entsprechende Methoden dafür einsetzen. Die häufigsten angebotenen Richtungen sind: Astanga-Yoga, Bhakti-Yoga, Hatha-Yoga, Integraler-Yoga, Japa-Yoga, Jnana-Yoga, Karma-Yoga, Kriya-Yoga, Kundalini-Yoga, Luna-Yoga, Mantra-Yoga, Marma-Yoga, Raja-Yoga, Tantra-Yoga und Tao-Yoga. Yoga ist ein philosophisches System und eine praktische Methode, die dem Menschen einen Weg zur inneren Freiheit und Zufriedenheit anbietet. Yoga ist keine Religion oder Glaubenslehre, sondern eine Methode, über die die wahre Wesensidentität erfahrbar gemacht werden soll. Das Ziel des Weges ist, (vorübergehend) alle seelischen Vorgänge zur Ruhe zu bringen, um dadurch auf den Grund des eigenen Wesens und der Welt blicken zu können und das Sein so zu erkennen, wie es wirklich ist. Der Vergleich mit einem See mag dies verdeutlichen: Solange sich Wellen an der Wasseroberfläche kräuseln, ist der Blick in die Tiefe versperrt. Erst wenn die Wellen (Bewusstseinsströme) sich gelegt haben, öffnet sich der Blick auf den Grund. Höchstes Ziel ist die Verwirklichung von reinem Sein (sat), reiner Erkenntnis (cit) und reiner Wonne (ananda). Nach den Yoga-Sutren des Patanjali besteht dieser Weg aus acht Stufen: Ethische Gebote, individuelle Regeln, Körperhaltung, Atembewusstsein, Zurückhalten der Sinne, Konzentration, Meditation und Versenkung. Der in der westlichen Welt am häufigsten praktizierte Hatha-Yoga setzt beim dritten Weg, der Körperhaltung und -übung ein. Die verschiedenen Körperstellungen und Formen der Atemtechnik dienen hier als zentrale Methode und Übungsmedium, um zu Konzentration und Seins-Erfahrung zu gelangen. Ethisches Verhalten und Persönlichkeitsentwicklung sind hier natürliche Folgeerscheinungen der regelmäßigen Praxis.